In einer Aufstellung zeigen sich die Dynamiken, die im Verborgenen wirken. Sie erhalten wichtige Erkenntnisse und mehr Klarheit über Verhaltensmuster sowie die Ursachen von Problemen und Beschwerden. - Warum bin ich wie ich bin ? Warum reagiere oder handle ich in bestimmten Situationen genau so ? - Durch zum Teil tiefgreifende Einsichten und heilsame emotionale Prozesse, manchmal auch nur durch einfache Veränderungen, können Probleme und Verletzungen gelöst und geheilt werden. Wünsche und Sehnsüchte rücken in ein neues Licht. Hindernisse wandeln sich in Resourcen. Und auf einmal kann man sich selbst und sein Umfeld besser verstehen.
Um uns selbst besser sehen zu können, benutzen wir einen Spiegel. Bei der Aufstellungsarbeit passiert etwas ganz ähnliches.
Hier sind es Stellvertreter, die uns einen ganz besonderen Spiegel bieten. Durch ein kaum zu beschreibendes Phänomen
(man muss es selbst erlebt haben) können die Stellvertreter die Gefühle der aufgestellten Personen wahrnehmen und mitteilen.
Die aufstellende Person erhält so wichtige Erkenntnisse und mehr Klarheit über die aufgestellte Situation.
Das Freie Systemische Aufstellen dient in erster Linie der Selbsterfahrung und der Selbsterkenntnis:
Praktisch bei allen Themen / Problemen die uns rund um uns selbst, unsere Familie, Beruf und Alltag beschäftigen und/oder in uns unangenehme Gefühle oder Sehn-Süchte auslösen.
In diesen Workshops und/oder Wochenend-Seminaren kommt eine Gruppe von ca. 6-12 Personen, die sich für die Aufstellungen
einander zur Verfügung stellen, in einem geschützten Raum zusammen. Einige von ihnen stellen ihr persönliches Anliegen auf.
Die Teilnahme ohne eigene Aufstellung ist eine gute Möglichkeit, das freie Aufstellen kennen zu lernen und
faszinierende Erfahrungen und Lösungen zu erleben.
In der Regel läuft es so ab, dass eine Person ausgewählt / ausgelost wird, die ihr Thema aufstellen möchte / darf .
Diese aufstellende Person steht mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und auch Grenzen bei ihrer Aufstellung an erster Stelle.
Sie entscheidet darüber:
Eine wichtige Voraussetzung für das Freie Aufstellen ist die Eigenverantwortung, denn sie bietet einen Selbstschutz. Um in den Aufstellungen die Teilnehmer, insbesondere die aufstellende Person, nicht zu überfordern, ist es wichtig, dass die Grenzen aller geachtet werden. Die Aufstellungen sind somit für jeden Teilnehmer nur so intensiv, wie es für ihn selbst stimmt. Lösungen zeigen sich nur so weit wie sie für die aufstellende Person tragbar sind. Für die Stellvertreter erleichtert, sowohl die Eigenverantwortung als auch die freie Aufstellungsform, den Umgang mit den übernommenen Rollen.
Einzelne Themen lassen sich im Rahmen einer Einzelberatung oder Einzelaufstellung analysieren, besonders wenn diese sehr persönlich oder etwas heikel sind. Anstelle von Stellvertretern stellt man hier die Situation mit Hilfsmitteln (Kissen, Papierblätter) auf. Indem man auf diesen Positionen die Gefühle selbst wahrnimmt, kann man die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Die so gewonnenen Erkenntnisse bringen bereits Erleichterung, erste Schritte zur Lösung bis hin zur Lösung selbst.
Virginia Satir gilt als Begründerin, Pionierin und Mutter der „Systemischen Familientherapie“. In ihren Einzelsitzungen erkannte sie als Erste die systemischen Zusammenhänge in der Familie und ihre Bedeutung für das Wohlbefinden und die Probleme der Familienmitglieder im System. „Alle sind mit allen verbunden“ sagte sie. So sah sie die psychischen Probleme ihrer Klienten nicht isoliert, sondern betrachtete das Verhalten aller Familienmitglieder. So konnte sie die inneren Prozesse, verborgene Strukturen und Bindungen der Familie verstehen. Es gelang ihr, in ihrer Familientherapie die im Familiensystem vorhanden Selbstheilungskräfte, zu mobilisieren und die unvorteilhaften Verstrickungen zu lösen. Virginia Satir schuf mit ihren Erkenntnissen und ihren Methoden „Familienrekonstruktionen“ und „Familienskulpturen“ die Grundlage der heutigen Familienaufstellungen.
Bert Hellinger, Schüler von Virginia Satir, war einer der ersten, der das „Familien-Stellen“ erforschte und beschrieb. Er erkannte, dass es in Familien eine „Ordnung“ (besser Rangordnung und ein Bedürfnis auf Zugehörigkeit) gibt. Wird diese, uns meist unbewusste, Ordnung nicht anerkannt und gelebt, können daraus Konflikte, Spannungen, so genannte „Verstrickungen“ entstehen. Er erkannte, dass man, um solche unbewussten Situationen analysieren und zur Ordnung zurückführen zu können, mit Stellvertreter arbeiten kann. Fügt man sich dieser „richtigen Ordnung“, indem man anerkennt, was ist, so stellt sich ein Gefühl der Erleichterung ein.
Olaf Jacobsen gilt als Begründer der "Freien Systemischen Aufstellungen". Er experimentierte bereits mit eigenen Aufstellungen, als er das Familienstellen nach Bert Hellinger kennenlernte und entdeckte darin die Bestätigung seiner Erfahrungen. Er erkannte, dass sich in „Systemischen Aufstellungen“ eine natürliche menschliche Gabe: das Phänomen der „repräsentierenden Wahrnehmung“ zeigt. Ein Phänomen, dass genauso überall im Alltag zu beobachten ist. Jacobsen erkannte, dass wir auch im Alltag gegenüber anderen Menschen oft unabsichtlich stellvertretende Rollen spielen und dadurch in wahrnehmende Gefühle hinein rutschen. Wir denken, dass es unsere eigenen sind, und wollen sie loswerden. Wir meinen, dass mit uns etwas nicht stimmt, und kämpfen gegen uns selbst. Oder wir kämpfen gegen die Person, die in uns diese Gefühle ausgelöst hat, und wollen sie verändern. Das anstrengende Rollenspiel erleben wir jeden Tag: zwischen Eltern und Kindern, Chef und Angestellten, Lehrer und Schülern, Arzt und Patient, zwischen Paaren, zwischen Kollegen usw. Er fand heraus, dass man dieses Phänomen ganz bewusst und eigenverantwortlich in freien Aufstellungen für tiefgreifende Lösungsprozesse nutzen kann.
Franz Ruppert hat eine neue Form der Systemaufstellung entwickelt - die Traumaaufstellung.
Im Mittelpunkt seiner Aufstellungsform stehen die traumatischen Ereignisse, die in einem Familiensystem passiert sind,
ihre Auswirkungen auf das System und die sich daraus ergebenden Einzelschicksale. „Mehr und mehr habe ich bemerkt, dass die Probleme,
deretwegen die Menschen um therapeutische oder beraterische Hilfestellung nachsuchen, nahezu immer traumatische Ursprünge haben.
Statt von Familienaufstellungen könnte man daher von Traumaaufstellungen sprechen, wenn die traumatischen Erfahrungen von Klienten
in den Mittelpunkt der therapeutischen Arbeit gerückt werden.“ (Ruppert 2007, S. 185 ff.)
Die Aufstellungsmethode von Franz Ruppert bietet eine hervorragende Möglichkeit traumatische Verletzungen zu erkennen, zu verstehen
und zu heilen. Typische Symptome für Traumata sind Überreaktion, extreme Angst, Anklammern an andere Personen, Panik, Erschöpfung, Depression, Gefühllosigkeit, Übererregung u.v.m.
Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass das freie Aufstellen weder einen Arztbesuch noch Medikamente ersetzen. Bei der Methode handelt es sich um rein energetische Arbeit. Alles bezieht sich auf den Energiekörper, körpereigene Schwingungen und das morphogenetische Feld. Ein Heilungsversprechen wird ausdrücklich und in keinem Fall gegeben. Jeder Anwender möge sich sein eigenes Urteil bilden.